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Biomedizin: Neue Start-upserhalten 3 Mio. Euro

15
Mai
2025
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Therapien für frauenspezifische Krebsarten, ein Impfstoff gegen Hepatitis C und neuartige Impfstoffe ohne Auffrischen: Bei der vierten Portfolio-Konferenz des Institute for Biomedical Translation (IBT) Lower Saxony hat eine die Jury drei Projekte ausgewählt, die eine Finanzierung von knapp 3 Millionen Euro erhalten.

Das Projektteam ENDURIVAC möchte Auffrischimpfungen überflüssig machen und mit dem Ansatz des Teams um Dr. Henning Jacobsen vom Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) Braunschweig langfristige Immunität dank neuartigen Impstoffen ermöglichen. Das IBT unterstützt das Projekt zukünftig mit 993.000 Euro.

Das Team HyCan von der Universitätsmedizin Göttingen möchte zielgerichtete Therapien für die frauenspezifischen Endometrium-, Gebärmutterhals- und Eierstockkrebs entwickeln, die wesentlich weniger toxisch sind, als die heute üblichen Behandlungen. Das IBT unterstützt das Projekt unter der Leitung von PD Dr. Florian Wegwitz mit 960.000 Euro.

Für V3ECTORY gibt es rund 923.000 Euro. Das Team um Prof. Dr. Thomas Pietschmann am TWINCORE – Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung sieht in einem Impfstoff gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV) einen erheblichen ungedeckten medizinischen Bedarf und eine Marktchance. Das Projekt möchte die präklinische Entwicklung erster Studien am Menschen vorantreiben und letztendlich einen Impfstoff bereitstellen, der die Belastung durch HCV-Erkrankungen eliminiert.

Eine Gruppe von Menschen, drei halten jeweils einen großen Check hoch

Vertreter:innen der ausgewählten Projekte mit Prof. Dr. Thomas Sommer (Geschäftsführer, IBT Lower Saxony), Dr. Heike Gielen-Haertwig (sv. Geschäftsführerin, IBT Lower Saxony), Dr. Georg Schütte (Vorstand, VolkswagenStiftung), Prof. Dr. Peter Hammann (Vorsitzender, Portfolio Advisory Board des IBT Lower Saxony)

Acht Teams aus führenden niedersächsischen Einrichtungen, darunter die drei IBT-Gründungspartner (Medizinische Hochschule Hannover, Universitätsmedizin Göttingen, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig), haben ihre Ideen im Rahmen der Konferenz präsentiert. Sie deckten eine große Bandbreite von biomedizinischen Innovationen in den Bereichen Gentherapie, Immunologie, KI-basierte Lösungen und Wirkstoffentwicklung ab. Die Jury mit führenden Vertreter:innen der Forschung und Industrie hat das Gewinner-Projekt ausgewählt.

Den neu geförderten IBT-Projekten steht eine Förderung von insgesamt etwa 3 Millionen Euro für eine Laufzeit von zwei Jahren zur Verfügung. In der ersten Phase der Förderung durch das IBT erfolgt die zügige wissenschaftliche und marktorientierte Weiterentwicklung, damit aus einer Forschungsidee eine Geschäftsidee wird und mit einem fundierten Businessplan zeitnah eine Unternehmensgründung erfolgen kann. Danach liegt der Fokus auf der Aufnahme der Geschäftstätigkeit sowie darauf, weitere externe Finanzierung zu ermöglichen. Mit den drei neuen Projekten befinden sich inzwischen acht Projekte mit einer Gesamtförderung von über 8 Millionen Euro im IBT-Portfolio.

Nach der gestrigen erfolgreichen Veranstaltung blickt das IBT bereits voraus: Zum Abschluss wurde die nächste, fünfte Ausschreibung veröffentlicht. Gesucht werden vielversprechende Ideen mit Aussicht auf Skalierung und Kommerzialisierung. Innovative forschungsbasierte Gründungsvorhaben mit validiertem Proof-of-Concept können im IBT bis zu 1,5 Millionen Euro Finanzierung erhalten. Die nächste Portfolio-Konferenz findet am 18. November 2025 in Braunschweig statt.

Das Institute for Biomedical Translation

Das IBT bündelt die existierenden Stärken der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg und weiterer assoziierter Standorte in den Schwerpunktbereichen Infektionsmedizin, Organreparatur beziehungsweise -ersatz und Neurowissenschaften. Kernziel ist die möglichst rasche Überführung von Forschungsergebnissen in neue präventive, diagnostische und therapeutische Verfahren, aber auch innovative Formate wie digitale Public-Health-Anwendungen. 

Für den biomedizinischen Verbund stellen das Land und die VolkswagenStiftung über zukunft.niedersachsen bis 2028 25 Millionen Euro zur Verfügung. Gründungsinstitutionen des IBT sind das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, die Medizinischen Hochschule Hannover und die Universitätsmedizin Göttingen.