aktuelles

Fast 60 Mio. Euro für Niedersachsens Energieforschung

Ein Wartungsschiff fährt durch Offshore-Windanlagen in der Nordsee
15
Okt
2024
Seite teilen

Die Transformation unseres Energiesystems hin zu 100 Prozent erneuerbarer Energie braucht gute Ideen und Innovationen aus der Wissenschaft, um immer effizienter zu werden und eine verlässliche Versorgung sicherzustellen. Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) bündelt für dieses Ziel unterschiedliche Forschung im ganzen Land. Für ein neues Forschungsprogramm erhält das EFZN 58,2 Millionen Euro.

Mehr als 180 Forschende an 15 niedersächsischen Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie weitere Partner aus anderen Bundesländern werden in den kommenden fünf Jahren im Programm „Transformation des Energiesystems Niedersachsen“ (TEN.efzn) an Lösungen für das Energiesystem der Zukunft forschen. TEN.efzn wird mit rund 58,2 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen gefördert. Gebündelt werden die Projekte über das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN), ein gemeinsames wissenschaftliches Zentrum der Universitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen, Hannover und Oldenburg.

Gegliedert in sechs eng miteinander verzahnte Forschungsplattformen vereint das Programm TEN.efzn die wesentlichen Stärken der niedersächsischen Energieforschung und erschließt darüber hinaus neue innovative Forschungsfelder. Ein Alleinstellungsmerkmal ist dabei, dass die technisch-naturwissenschaftliche Energieforschung mit der sozialwissenschaftlichen Transformationsforschung verschränkt wird und somit eine breite Perspektive für die praktische Umsetzung entsteht. Das Ziel des Programms ist eine strategische Weiterentwicklung und Neuprofilierung der niedersächsischen Energieforschung bis 2030.

Die sechs Säulen des TEN.efzn

Die sechs spezialisierten Forschungsplattformen werden die verschiedenen Dimensionen der Energiewende sowohl aus technisch-naturwissenschaftlicher als auch aus gesellschaftlicher Perspektive adressieren.

Zwei Männer halten einen riesigen Förderbescheid in die Kamera

Übergabe des Förderbescheids durch Wissenschaftsminister Falko Mohrs an den EFZN-Vorstandssprecher Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff (links).

Im Reallabor 70 GW Offshore Wind wird der geplante Ausbau der Windenergie in der deutschen Nordsee ganzheitlich untersucht, um Strategien für einen nachhaltigen Ausbau der Offshore-Windkraft zu entwickeln.

Das Landesgraduiertenkolleg Wasserstoff und Wasserstoffderivat Ammoniak widmet sich der Erforschung von Ammoniak als potenziellem Energieträger der Zukunft, während die Forschungsplattform Vertrauenswürdige Digitalisierung sicherheitskritischer Energiesysteme untersucht, wie das Vertrauen der Endverbraucher in ein zunehmend digitales und automatisiertes Energiesystem gestärkt werden kann.

Die Forschungsplattform Geoenergiesysteme demonstriert die Nutzung unterirdischer Georeservoire für die nachhaltige Energieversorgung, und die Forschungsplattform Wärme konzentriert sich auf die Entwicklung innovativer Wärmepumpentechnologien für Gebäude und industrielle Anwendungen. Parallel dazu untersucht die Forschungsplattform Soziale Dynamiken der Energietransformation die gesellschaftlichen Herausforderungen der Energiewende und entwickelt Ansätze für eine gesellschaftlich getragene Transformation.

Die Energiewende ist eine soziale Frage.

Prof. Dr. Berthold Vogel

Prof. Dr. Berthold Vogel vom Soziologischen Forschungsinstitut an der Georg-August-Universität Göttingen hebt den besonderen sozio-technischen Forschungsansatz des EFZN hervor: „Der Blick in die aktuellen politischen und medialen Debatten zeigt, dass die zentralen Herausforderungen der Energiewende keinesfalls nur im technischen, sondern gerade im gesellschaftlichen Bereich liegen. Die Energiewende ist eine soziale Frage. Das Forschungsprogramm wird für diese Frage entscheidende Lösungsvorschläge entwickeln.“

Die sechs Forschungsplattformen sind über ein neuartiges Transfersystem miteinander verbunden, das den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft fördert. So sollen Forschungsergebnisse praxisnah umgesetzt, die Fachkräfte aus- sowie weitergebildet und die Entwicklung von Innovationen und Start-ups unterstützt werden.

 

Am Forschungsprogramm TEN.efzn beteiligte Institutionen

  • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Institut für Technische Thermodynamik (DLR-TT)
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Institut für Vernetzte Energiesysteme (DLR-VE)
  • Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES)
  • Georg-August-Universität Göttingen
  • Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
  • Helmholtz-Zentrum Hereon
  • Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK)
  • Institut für Solarenergieforschung GmbH Hameln (ISFH)
  • LIAG-Institut für Angewandte Geophysik
  • OFFIS e. V.
  • Physikalisch-Technische Bundesanstalt Braunschweig (PTB)
  • Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI) e. V. an der Georg-August-Universität Göttingen
  • Steinbeis-Innovationszentrum energieplus
  • Technische Universität Braunschweig
  • Technische Universität Clausthal
  • Universität Vechta
Logo des Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN)

Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen

Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) ist ein gemeinsames wissenschaftliches Zentrum der Universitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen, Hannover und Oldenburg. Als zentrale niedersächsische Forschungs-, Vernetzungs- und Kommunikationsplattform bündelt es die Energieforschungskompetenzen der Universitätsstandorte aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und führt die Akteure der Transformation des Energiesystems aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft zusammen.