Als Flächen- und Küstenland bietet Niedersachsen attraktive Standortbedingungen für die Erzeugung erneuerbarer Energie aus Wind und Sonne. Die Mittel stammen aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung.
Es fließen 12 Mio. Euro in Infrastrukturen für die Erforschung von Fertigungstechnologien für Siliziumsolarzellen am Institut für Solarenergieforschung in Hameln (ISFH) und 10 Mio. Euro in Innovationen für zukünftige Technologiegenerationen, die das ISFH im Forschungsverbund mit den Mitgliedsuniversitäten des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN) sowie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) erforschen will.
Die derzeit am häufigsten hergestellten Silizium-Solarzellen sind Einfach-Solarzellen. Der maximal erreichbare Wirkungsgrad solcher Zellen ist jedoch nahezu ausgeschöpft. Innovative Tandem-Solarzellen bestehen aus zwei übereinander gelegten Solarzellen und können bis zu 50 % höhere Leistungen pro Fläche erreichen. Tandem-Solarzellen sind zurzeit noch sehr kostspielig und werden schwerpunktmäßig in der Satellitentechnik oder im Weltraum eingesetzt.
“Um sowohl die Siliziumsolarzellen als auch die Tandem-Zellen für eine kostengünstige Fertigung in Niedersachsen fit zu machen, forschen wir mit unseren niedersächsischen Partnern an neuen und kostengünstigeren Materialien und Herstellungsmethoden“, erläutert Prof. Dr. Rolf Brendel, ISFH-Geschäftsführer. “Es geht um Aspekte wie Wirkungsgrad, Materialeinsparungen, Produktionsgeschwindigkeit, Langzeitstabilität, Umweltverträglichkeit und Recyclingmöglichkeiten.“
Hintergrund: Das ISFH
Das ISFH erforscht seit 36 Jahren und mit mittlerweile 158 Mitarbeiter:innen innovative Technologien für die Solarenergienutzung. Im Rahmen von Forschungsprojekten bietet das ISFH wissenschaftlichen und technischen Fachkräften herausragende Bedingungen, sich in einem innovativen Umfeld mit der photovoltaischen und thermischen Energieerzeugung zu befassen. Als An-Institut der Leibniz Universität Hannover ist das ISFH Mitglied im Forschungsverbund Erneuerbare Energien (FVEE), in der Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V. (Zuse-Gemeinschaft) sowie in der European Solar PV Industry Alliance (ESIA).