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IBT Lower Saxony: 2,1 Mio. Euro für innovative Behandlungen der Lunge

03
Dez
2024
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Bei der dritten Portfolio-Konferenz des Institute for Biomedical Translation (IBT) Lower Saxony am 27. November hat die Jury zwei Projekte ausgewählt, die sich auf die Behandlung der Lunge fokussieren. Die Vorhaben des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erhalten insgesamt eine Finanzierung von 2,1 Millionen Euro, um ihre Forschungsidee in die Anwendung zu bringen.

Das Gewinner-Team um Dr. Felix Carl Wiegandt (ITEM) möchte mit seinem Projekt Inhale+ die Effizienz der Inhalationstherapie für Frühgeborene durch eine neue Technologie drastisch verbessern. Durch die Einführung ihrer patentierten Technologie für die nicht-invasive Inhalationstherapie bieten sie eine schonende und wirksame Behandlungsmöglichkeit für die unterentwickelten Lungen von Frühgeborenen und ermöglichen so eine vorbeugende Behandlung von Atemwegserkrankungen.

Ebenfalls ausgewählt wurde das Projekt LuFex vom Team um Prof. Dr. Thomas Thum (MHH). Es erhält eine Förderung von 800.000 Euro für eine neue inhalative Behandlung mit einem validierten Antifibrotikum für Lungenfibrose. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Lunge, bei der das Gewebe zunehmend vernarbt. Dies führt dazu, dass die Lunge sich versteift, sodass ihre normale Ausdehnung eingeschränkt wird. Ein Antifibrotikum hilft, diesen Prozess zu verlangsamen.

Auf einem Podium lächelt eine Gruppe von neun Menschen in die Kamera, zwei von ihnen halten große Schecks und zwei Blumensträuße.

Insgesamt erhalten die beiden ausgewählten Projekte 2,1 Mio. Euro: Prof. Dr. Peter Hammann (Vorsitzender des IBT Portfolio Advisory Boards) mit Prof. Dr. Thomas Thum und Dr. Anne Bührke (MHH, LuFex), Prof. Dr. Thomas Sommer (Geschäftsführer des IBT Lower Saxony), Dr. Ute Urban, Dr. Felix Carl Wiegandt, Dr. Gerhard Pohlmann (alle Inhale+, Fraunhofer ITEM) sowie Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff (Vizevorsitzende des IBT Portfolio Advisory Boards, v.l.n.r.).

Insgesamt haben sechs Teams aus niedersächsischen Einrichtungen Ideen im Rahmen des Events präsentiert. Sie decken eine große Bandbreite von biomedizinischen Innovationen in den Bereichen Gentherapie, Immunologie, Infektionsforschung, Neurowissenschaften, Wirkstoffentwicklung und Zellbiologie ab. Eine hochkarätige Jury mit Vertreter:innen der Forschung und Industrie hat die beiden Gewinner-Projekte ausgewählt.

“Ich freue mich sehr, dass wir heute die erste niedersachsenweite Förderung von Projekten mit dem IBT abschließen konnten. Die Zahl sowie die Qualität der Anträge bestätigen das große Potenzial an Innovation in Niedersachsen. Die IBT-Förderung kann ihnen dabei helfen, Brücken zwischen den Einrichtungen und den Disziplinen zu bilden”, sagt Prof. Dr. Thomas Sommer, Geschäftsführer des IBT Lower Saxony.

Von der Idee zur Gründung

Den neu geförderten IBT-Projekten steht ihre Förderung für eine Laufzeit von zwei Jahren zur Verfügung. In der ersten Phase erfolgt die zügige wissenschaftliche und marktorientierte Weiterentwicklung, damit aus einer Forschungsidee eine Geschäftsidee wird und mit einem fundierten Businessplan zeitnah eine Unternehmensgründung erfolgen kann. Danach liegt der Fokus auf der Aufnahme der Geschäftstätigkeit sowie darauf, weitere externe Finanzierung zu ermöglichen. Mit den zwei neuen Projekten befinden sich inzwischen fünf Projekte mit einer Gesamtförderung von über 5 Millionen Euro im IBT-Portfolio.

Nach der Veranstaltung blickt das IBT bereits voraus: Zum Abschluss wurde die nächste, inzwischen vierte Ausschreibung veröffentlicht. Gesucht werden vielversprechende Ideen mit Aussicht auf Skalierung und Kommerzialisierung. Innovative und forschungsbasierte Gründungsvorhaben mit validiertem Proof-of-Concept können im IBT bis zu 1,5 Millionen Euro Finanzierung erhalten. Mehr Infos auf der Webseite des IBT Lower Saxony. Die nächste Portfolio-Konferenz findet am 13. Mai 2025 in Hannover statt.

Das Institute for Biomedical Translation

Das IBT bündelt die existierenden Stärken der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg und weiterer assoziierter Standorte in den Schwerpunktbereichen Infektionsmedizin, Organreparatur beziehungsweise -ersatz und Neurowissenschaften. Kernziel ist die möglichst rasche Überführung von Forschungsergebnissen in neue präventive, diagnostische und therapeutische Verfahren, aber auch innovative Formate wie digitale Public-Health-Anwendungen. 

Für den biomedizinischen Verbund stellen das Land und die VolkswagenStiftung über zukunft.niedersachsen bis 2028 25 Millionen Euro zur Verfügung. Gründungsinstitutionen des IBT sind das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, die Medizinischen Hochschule Hannover und die Universitätsmedizin Göttingen.