Innovationsrat Niedersachsen

Wie kann Niedersachsen Innovationen fördern und den Transfer von Erkenntnissen der Wissenschaft in die Wirtschaft unterstützen? Der Innovationsrat Niedersachsen berät die Landesregierung dabei, Innovationssystem und -politik im Land voranzutreiben. Ziel ist es, mithilfe von Innovationen bestehende Sektoren wie Mobilität oder Landwirtschaft zu erneuern und neue Wertschöpfungsfelder, beispielsweise Biotechnologie oder Gesundheitsforschung, zu erschließen.

Eine Gruppe von Menschen steht in einem Treppenhaus und schaut nach oben in die Kamera

Kamen Anfang Juli 2025 zur ersten Sitzung zusammen: Dr. Melanie Maas-Brunner (vorn); Prof. Dr. -Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Prof. Dr. Joachim Schachtner (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, ständiger Gast), Dr. Georg Schütte, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer, Dr. Uwe Ilgenfritz-Donné (Niedersachsen.next, ständiger Gast, mittlere Reihe v.l.n.r.); Andrea Frank, Prof. Dr. Robert-Jan Smits, Prof. Dr. Cornelia Denz, Dr. Nikolai Ardey, Marco Janezic (hintere Reihe v.l.n.r.).

Die Mitglieder des Innovationsrats Niedersachsen 

  • Dr. Georg Schütte (Vorsitzender), Vorstand der VolkswagenStiftung
  • Dr. Nikolai Ardey, Leiter des Bereichs „Group Innovation“ der Volkswagen AG
  • Dr. Melanie Maas-Brunner, Non-Executive Director, UPM-Kymmne 
  • Prof. Dr. Cornelia Denz, Präsidentin der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, Braunschweig  
  • Andrea Frank, stellvertretende Generalsekretärin und Mitglied der Geschäftsführung des Stifterverbandes 
  • Marco Janezic, Founder & Managing Partner, Blue Ribbon Partners  
  • Prof. Dr. -Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Köln 
  • Dr. Andreas Poensgen, Partner und geschäftsführender Gesellschafter, Turgot Ventures, Pfäffikon/Schweiz  
  • Prof. Dr. Sylvia Schwaag Serger, Lund University, Department of Economic History 
  • Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer, August-Wilhelm-Scheer Institut  
  • Prof. Dr. Robert-Jan Smits, Präsident der Universität Eindhoven

Aufgaben und Handlungsfelder des Innovationsrats Niedersachsen

Die Mitglieder des Innovationsrats analysieren bestehende Strukturen, Akteure und Förderinstrumente innerhalb des Innovationssystems. Darauf aufbauend entwickeln sie strategische Handlungsempfehlungen und identifizieren Hebel, um Veränderungsprozesse zu beschleunigen und bestehende Akteure sowie Programme besser aufeinander abzustimmen. Sie konzentrieren sich dabei auf folgende sechs Handlungsfelder:

Logo Innovationsrat Niedersachsen
  • Wissensbasis: Hochschul- und Wissenschaftssystem
    Im Hochschul- und Wissenschaftssystem, als eine der wesentlichen Grundlagen für Innovationen, gilt es Stärken zu profilieren und Kooperationen gezielt auszubauen – zwischen Hochschulen, außeruniversitären Einrichtungen, Unternehmen und weiteren Akteuren.
  • Kompetenzbasis: Fachkräftebildung
    Um Innovation zu ermöglichen, braucht es moderne Qualifikationsprofile, die eng am Bedarf von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen ausgerichtet sind. Eine Schlüsselrolle spielt auch Entrepreneurship Education, um früh unternehmerische Kompetenzen zu vermitteln und Gestaltungswillen zu fördern.
  • Innovationsökosysteme: Transfer und Ausgründungen
    Die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft, aber auch mit dem öffentlichen Sektor (etwa im Gesundheits- und Verwaltungsbereich), muss als Kernelement eines funktionierenden Innovationssystems weiter verbessert werden.
  • Prioritätensetzung: Balancierung zwischen Industriepolitik entlang etablierter Wirtschaftsfelder und Förderung disruptiver Innovationen
    Wirtschaftsstruktur und Innovationsgeschehen im Land sind durch traditionelle Großindustrien geprägt. Die Forschungs- und Innovationsförderung verfolgt aktuell einen breiten Ansatz: von der Förderung der Produktionsforschung über Forschungsverbundprojekte bis zur Förderung neuer Technologien mit noch unbestimmtem, aber allseits vermuteten Innovationspotenzialen.
  • Technologietreiber und gesellschaftlicher Wandel
    Der öffentliche Sektor muss sich angesichts der Finanzierungsengpässe der öffentlichen Haushalte sowie des technologischen und des tiefgreifenden demografischen Wandels anpassen – von der Gesundheitsversorgung über die öffentliche Verwaltung bis zum Sozialsystem.
  • Governance
    Ein leistungsfähiges Innovationssystem braucht klare Zielbilder und koordinierte Prozesse. Um große Zukunftsaufgaben wie Dekarbonisierung oder Digitalisierung strategisch anzugehen, ist eine Governance gefragt, die missionsorientiert arbeitet, Förderstrukturen besser verzahnt und sektorübergreifende Zusammenarbeit stärkt.

Das Gremium wurde vom Land Niedersachsen für 18 Monate berufen. Im Sommer 2026 soll es Vorschläge unterbreiten, wie Niedersachsen attraktive Rahmenbedingungen für Innovationen und neues Unternehmertum schaffen kann. Ein Soundingboard mit verschiedenen niedersächsischen Interessenvertreter:innen unterstützt es dabei. Die Geschäftsstelle ist bei der VolkswagenStiftung eingerichtet.