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Neue Freiräume dankImpuls-Professur

Mikroskopische Aufnahme einer menschlichen Zelle mit vielen Mitochondrien und einem Teil des Zellkerns
18
Jul
2024
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Prof. Dr. Ricarda Richter-Dennerlein erforscht molekulare Mechanismen, die bei der Bereitstellung von Energie in menschlichen Zellen eine Schlüsselrolle spielen. Fehlfunktionen in diesen Prozessen sind mit schwerwiegenden Erkrankungen verbunden. Bei ihrer Forschung verschafft ihr die Niedersachsen-Impuls-Professur den nötigen Freiraum. 

Mitochondrien werden als „Kraftwerke der Zelle“ bezeichnet, da sie den Hauptanteil zellulärer Energie produzieren. Um dies zu gewährleisten, müssen Proteine innerhalb der Mitochondrien fehlerfrei und in ausreichender Menge produziert und zu größeren Funktionseinheiten zusammengebaut werden. Gebildet werden die Proteine an Ribosomen innerhalb der Mitochondrien. Jedoch haben Defekte beim Aufbau dieser Ribosomen beziehungsweise während der Proteinherstellung fatale Konsequenzen für die zelluläre Energiezufuhr und führen zu schweren Krankheiten, die vor allem Herz und Gehirn betreffen.

Portrait einer Frau

Um die Vorgänge zu verstehen, die solchen Krankheiten zugrunde liegen, und Ansatzpunkte für neue Therapien zu identifizieren, forscht Prof. Dr. Ricarda Richter-Dennerlein mit ihrem Team an menschlichen Mitochondrien. Am Institut für Molekularbiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) leitet sie die Arbeitsgruppe „Biochemie makromolekularer Komplexe“ und ist gleichzeitig Mitglied im Exzellenzcluster „Multiscale Bioimaging: Von molekularen Maschinen zu Netzwerken erregbarer Zellen“ (MBExC). Ziel der Forschung ist es, die Mechanismen besser zu verstehen, die an der Bildung funktionsfähiger Ribosomen in den Mitochondrien beteiligt sind.

Seit Ende 2023 wird die Zellforscherin als erste mit einer Niedersachsen-Impuls-Professur durch Mittel aus zukunft.niedersachsen gefördert. Berufung und Forschungsvorhaben werden über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 1,4 Millionen Euro unterstützt. „Dank dieser Professur kann ich meine Forschung weiter vorantreiben und auch neue Wege einschlagen. Ohne die finanzielle Unterstützung für wissenschaftliches Personal sowie spezielle Geräte wäre das nicht möglich. So kann ich meine Arbeitsgruppe vergrößern und konkurrenzfähig gestalten,“ so die Wissenschaftlerin.

Und das ist nicht der einzige Vorteil: „Es gibt einem sowohl beruflich als auch privat Planunssicherheit. Mit der Professur kann ich mich nun auch mit neuen Projekten in anderen Forschungsverbünden integieren, sprich Förderung beantragen. Dies war zum Ende der befristeten Stelle als Forschungsgruppenleiterin leider nicht mehr möglich. Ich finde es wichtig in solchen Forschungsverbünden aktiv zu sein und mit KollegenInnen zu kollaborieren“, ergänzt Richter-Dennerlein. „So bin ich nun auch in einer Position, wo ich in Zusammenarbeit mit KollegenInnen z.B. die Lehre mitgestalten und auch institutionelle Aufgaben übernehmen kann.“

Dank dieser Professur kann ich meine Forschung weiter vorantreiben und auch neue Wege einschlagen.

Prof. Dr. Richter-Dennerlein

Wissenschaftsminister Falko Mohrs betont die Bedeutung der Niedersachsen-Impuls-Professuren für die Förderung junger Talente wie Richter-Dennerlein: „Mit den ‚Niedersachsen-Impuls-Professuren‘ haben wir ein passgenaues Förderformat entwickelt, um junge Spitzenkräfte für unsere Hochschulen zu gewinnen und die niedersächsische Wissenschaftslandschaft zu stärken. Prof. Dr. Ricarda Richter-Dennerlein ist eine besonders qualifizierte Wissenschaftlerin, deren Karrierepotential sich an der UMG in Göttingen entfalten wird.“

Die Professur bietet Richter-Dennerlein nicht nur die Möglichkeit, ihre aktuelle Forschung voranzutreiben, sondern auch neue Wege in einem wettbewerbsintensiven Forschungsfeld zu beschreiten. Ihre Arbeiten haben das Potenzial, bedeutende Fortschritte im Verständnis und der Behandlung von Krankheiten zu leisten, die durch mitochondriale Defekte verursacht werden.